Mittwoch, 18. Januar 2017

Angela Merkel II: "Wir Europäer haben unser Schicksal selbst in der Hand"

Diesen Satz verbreitete vorgestern (am 16.1.2017) unsere Bundeskanzlerin in ihrer Pressekonferenz, mit der sie auf die Pressekonferenz des president-elect Donald Trump antwortete. Aus einzelnen Sätzen lässt sich - ohne den Kontext angemessen zu berücksichtigen - natürlich dies oder das erschließen; man muss vorsichtig sein. In dem Satz fällt mir das Demonstrativpronomen selbst auf: es ist überflüssig. Es unterstreicht unfreiwillig die Hilflosigkeit der Kanzlerin: wieder ein Trost für die Zukunft - Muster: wir schaffen das - , wieder die Variation eines Alltagsklischees nach dem Zuschnitt Jeder ist seines Glückes Schmied. Dabei wissen wir, dass nicht jede Dame oder jeder Herr der eigenen Lebensgeschichte und Lebenssituation ist. Es ist zum Schießen & zum Kugeln: ein solcher Satz wurde offenbar nicht mit einem gewaltigen Lachen der Vertreter der Beobacher-Profession quittiert. Eine Platitüde als Auskunft über eine zukünftige Politik. Angela Merkel hatte auch gleich die Begründung: Warten auf die Amtseinführung des neuen U.S.-Präsidenten am 20. Januar 2017. Sie ließ in der Pressekonferenz nicht weiter mit sich reden. Sie ging. Sie kam damit durch. Am nächsten Tag wird sie brav zitiert (im Aufmacher der Zeitung für die klugen Köpfe (17.1.2017, S.1). Was wird mit/aus unserer Öffentlichkeit? 

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